skipper norbert sedlacek koch
norbert sedlacek koch
Als Sohn einer Wiener Beamtenfamilie erblickte Norbert Sedlacek am 27.01.1962 in Wien das Licht der Welt und absolvierte nach Vollendung seiner ersten sechs Lebensjahre seine neunjährige Pflichtschulzeit.
Im Anschluss folgten eine Kellnerlehre im Hilton Wien, der Grundwehrdienst und einige Jahre private Berufserfahrung, bevor er 1984 auf Wunsch seines Vaters zu den Wiener Stadtwerken-Verkehrsbetrieben wechselte, um eine sichere Beamtenlaufbahn einzuschlagen.
Da sich diese jedoch schon nach wenigen Jahren für ihn ebenso sicher wie auch ereignislos, in ihren Grenzen absehbar und somit absolut ungeeignet erwies, begann er abermals seinen beruflichen Umstieg vorzubereiten.
Geburtsdatum
27. Jänner 1962
Geburtsort
Wien, Österreich
Staatsbürgerschaft
Österreich
Familienstand
Verheiratet, ein Kind
Beruf
Skipper
Bisherige Erfahrungen
Im Grenzbereich des Möglichen 1996-1998
Norbert startete zu seiner zweijährigen, ca. 26.000 Seemeilen langen Einhand-Weltumsegelung in der Nussschalenklasse am 28.07.1996 im italienischen Grado und konnte diese am 26.07.1998 mit dem Einlaufen im Ausgangshafen erfolgreich beenden.
Dazwischen lagen zwei Jahre, dominiert vom Kampf gegen Naturgewalten, Einsamkeit, private und finanzielle Probleme. Es waren aber auch zwei Jahre, in denen er eine weltweit anerkannte, für Österreich erstmalige seglerische Höchstleitung vollbrachte und sich damit den Einstieg in die internationale Profisegelszene erkämpfte.
Buch
„Im Grenzbereich des Möglichen“
280 Seiten, 24 Farbbildseiten,
inkl. 1 Audio-CD mit Originalaufnahmen der Weltumsegelung
boot
Konstrukteur: Norbert Sedlacek
Typ: Swallow 26
LüA: 8,40 m
Gewicht: 3 t
Segelfläche am Wind: 38 m²
Motor: 8 PS Außenborder
icelimit 2000 / 2001
Zwischen November 2000 und Februar 2001 umrundete Norbert Sedlacek Koch abermals als erster Österreicher in 93 Tagen, 14.315 sm, nonstop die Antarktis. Von Kapstadt (ZA) nach Kapstadt, um die gefährlichsten Kaps unseres Planeten, nonstop, einhand und ohne Hilfe von außen! Dabei wagte er sich bis auf 64° südliche Breite in die gefährlichsten, von Orkanstürmen aufgewühlten und Treibeis-verseuchten Gewässer der südlichen Hemisphäre.
Extremsituationen
29. Fahrtag: 6 bft, Seegang 3-4 aufentern in den Mast wegen gebrochenem Schekel der Genuarollanlage
51. Fahrtag: Größte südliche Breite mit 64° Süd, gleichzeitig extreme Eiskonzentration, nach zweistündiger Autopilotreparatur ablaufen Richtung Norden
80. Fahrtag: Weiträumiger Eisbergfriedhof auf 51° Süd
Buch « Icelimit »
365 Seiten, 40 Farbfotos, gebunden mit Schutzumschlag, vergriffen
Einhand und nonstop in den südlichen Extrembreiten um die Antarktis zu segeln, alle stürmischen südlichen Ecken auf einen Schlag zu umrunden, an die Eisgrenze vorzustoßen, sich in den gefürchtetsten Seegebiet der Erde mit Monsterseen und Eisbergen zu messen – das beabsichtigte Norbert Sedlacek mit seinem Projekt ICELIMIT.
Durchschnittliches Tagesetmal: 154 sm über Grund
Bestes Tagesetmal: 211 sm
Schlechtestes Tagesetmal: 59 sm
Höchste Breite: 62° S
Max. Windgeschwindigkeit: 74 ktn
Größte Wellenhöhe lt. australischer Wetterbetreuung: 11 m
Größte Geschwindigkeit im Surf: 25,6 ktn
Tiefste Temperatur im Windschatten: -6° C
Tiefste Temperatur im Windchill: ca. -45° C
Tiefster Barostand: 971 hPa.
the transat 2004
THE TRANSAT 2004 war Norbert Sedlaceks Einstieg in die Regattaszene der IMOCA Open 60 und zugleich auch die Qualifikationsregatta für Yacht und Skipper zur Vendée Globe 2004/05. Mit einer Fahrzeit von 17 Tagen, 18 Stunden, 35 Minuten und 36 Sekunden, segelte Norbert Sedlacek knapp aber doch bereits bei seiner ersten IMOCA-Regatta unter die Top 10 der Weltrangliste, er belegte den 10. Platz von 17 gemeldeten Teilnehmern.
Start: 31. Mai 2004 in Plymouth, England
Ziel: Boston, USA
Ankunft: 18. Juni 2004, 7 Uhr, 35 Min, 36 Sekunden
Distanz: 3.029 Seemeilen über Grund, größtenteils gegenan entlang der nördlichen Treibeisgrenze über die gefürchteten Grand Banks vor der kanadischen Küste.
vendée globe 2004 / 2005
Norbert Sedlaceks Teilnahme am Vendée Globe 2004/05 war die erste Teilnahme eines deutschsprachigen Skippers an der härtesten Regatta der Welt. Einhand, nonstop, ohne Hilfe von außen, ca. 25.000 Seemeilen, durchschnittlich 110 Tage in den härtesten Seegebieten der Erde.
Norbert Sedlacek gelang nach einem schlechten Start eine fulminante Aufholjagd während der er zahlreiche technische Gebrechen wie zum Beispiel den Verlust zweier Segel und den Bruch des Mastkopfes technisch wie auch mental neutralisieren konnte. Leider musste er letztendlich doch das Rennen nach einem Kieljochbruch der BROTHER in Kapstadt frühzeitig beenden. Zu dieser Zeit lagen 6.800 erfolgreiche “Vendée Globe-Seemeilen” in seinem Kielwasser. Er teilte somit das Schicksal von sechs weiteren Teilnehmern, die das Rennen ebenfalls frühzeitig auf Grund schwerer technischer Schäden an ihren Yachten beenden mussten.
Dennoch hatte Norbert Sedlaceks Teilnahme eine im deutschsprachigen Raum bei derartigen Projekten noch nie dagewesene Medienpräsenz.
Trailer
Vendée Globe 2004 – 180° Test
Buch & DVD
„Projekt Vendée Globe 2004/05“
Buch: 224 Seiten, gebunden
DVD: Laufzeit ca. 110 Minuten, vergriffen
vendée globe 2008 / 2009
Die Verwirklichung eines Traums braucht manchmal Jahre und oft auch eine große Portion Glaube an sich selbst.
Im zweiten Anlauf hat Norbert Sedlacek das geschafft, wovon viele der weltbesten Profiskipper träumen. Nach 126 Tagen 5 Stunden 31 Minuten und 56 Sekunden übersegelt er als 11. von 30 Startern die Ziellinie der Vendée Globe und erfüllt sich seinen Traum.
Trailer
Vendée Globe 2008/09
Buch & DVD
„Allein gegen den Ozean“
208 Seiten s/w und 32 Fotoseiten, gebunden mit Schutzumschlag
ANT ARCTIC LAB project
Am 29.Juli 2018 startet Norbert das erste Mal um die Erde nonstop, einhand und ohne Hilfe von außen über beide Pol-Routen und durch alle fünf Ozeane unseres Planeten zu umsegeln!
Leider musste Norbert jedoch schon wenige Tage später, südlich der Irischen Küste die schwere Entscheidung treffen umzukehren. Tatsächlich waren Teile der technischen Ausrüstung augenscheinlich diesem extremen Vorhaben noch nicht gewachsen.
Es folgt ein weiteres Jahr technischer Entwicklung bevor Norbert am 21. Juli 2019 abermals die Startlinie übersegelte. Bis südlich der Irischen Küste verläuft alles nach Plan. Die Yacht läuft super und die gesamte Bordtechnik arbeitete reibungslos. Leider verschätzt sich Norbert diesmal, abermals südwestlich der Irischen Inseln bei einer aufziehenden Sturmfront. Erste harte Böen ließen die J1 unklar kommen. Beim Versuch das Segel zu bergen verwickelt es sich im Rigg, der IY Open60AAL legt sich hart auf die Kante und Norbert muss das Segel über Bord gehen lassen. Nun verhaken sich das Segel und die Bedienleinen am Kiel und in der Ruderanlage… Am Ende des missglückten Manövers sind Vorstag, Rollanlage und J1 zerstört und es bleibt zu dem die Ungewissheit ob auch die Saling oder gar der Mast Schaden genommen hat.
Zerknirscht entscheidet Norbert abermals abzubrechen, zurück nach Les Sables zu segeln, die sichtbaren Schäden zu beseitigen und auch das Rigg gründlich zu untersuchen.
2020
Yacht und Skipper waren „ready to go“ doch dann kommt Covid und danach, sozusagen „als Draufgabe“ ein positiver Krebsbefund.
Abermals muss Norbert das Projekt abbrechen, diesmal jedoch noch vor dem Start und sich im September 2020 einer Krebsoperation unterziehen.
Letztendlich verläuft diese erfolgreich und schon wenige Wochen später kann Norbert seine Arbeit bei Innovation Yachts und sein Training für den 3. ANT ARCTIC LAB Versuch mit Start am 15. August 2021 wieder aufnehmen.
Trotz ungünstiger Wetterverhältnisse verläuft der Start erfolgreich und Norbert segelt westlich der Britischen Inseln mit Kurs Island. Kurz vor dem Übersegeln des Arktischen Polarkreises treten jedoch gravierende Schwierigkeiten mit der Stromversorgung auf. Trotz zahlreicher Versuche kann Norbert die Probleme nicht beheben, beschließt gezwungenermaßen zum dritten Mal das Projekt abzubrechen und schweren Herzens nach Les Sables zurück zu segeln.
Nunmehr warten wir gespannt auf den vierten Versuch. Am 15. August 2022 wird Norbert mit dem Open60AAL neuerlich auslaufen um mit Projekt ANT ARCTIC LAB nicht nur ein revolutionäres Yachtbaukonzept zu bestätigen, sondern auch um Segelgeschichte zu schreiben.